Dubais neue Interpretation des Wüstencampings
DUBAI: Etwas mehr als 100 Kilometer von den Wolkenkratzern Dubais entfernt spaziert Mohammed al-Kaabi bei Sonnenuntergang mit seinen Freunden durch die ruhige Wüste.
Der 27-jährige Kaabi entstammt einer langen Linie von Emiratis, einem Volk mit einer jahrhundertealten Beduinengeschichte, die untrennbar mit der örtlichen Wüste verbunden ist.
Heute gehört er zu einer schnell wachsenden Gruppe, die sich von einer neuen Welle traditioneller Wüstencamping-Angebote angezogen fühlt, jedoch mit allem Komfort, Stil und Modernität.
Mit „Glamping“, der Kurzform von „glamourösem Camping“, möchte Dubai seinen Ruf für luxuriöses Stadtleben und seine Campingtradition ausbauen.
Dubai setzt in Zeiten niedriger Ölpreise auf den Tourismus und bietet nun Aufenthalte in schicken Wohnwagen in der Wüste, in luxuriösen Unterkünften in den Bergen und in Strandcamps an. Damit möchte die Stadt dem Glamping-Trend, der die Tourismusziele weltweit erfasst hat, ihren eigenen Stempel aufdrücken.
„Dieser Ort ist weit weg von den Städten und den Hochhäusern“, sagte Kaabi, der das traditionelle lange weiße emiratische Männergewand trägt.
„Camping ist in den VAE sehr beliebt, aber wenn man die Familie mitbringen möchte, wird es komplizierter“, fügte er auf einem Campingplatz in Hatta nahe der Grenze zum Oman hinzu.
„Aber hier ist für Sicherheit und Komfort gesorgt.“ Camping ist für viele Emiratis noch immer ein beliebter Lebensstil, die ab den Herbstmonaten, wenn die sengende Sommerhitze nachgelassen hat, ihre Ausrüstung packen und in die Wüste aufbrechen.
Auch Touristen und im Ausland lebende Menschen entscheiden sich zunehmend dafür, dem hektischen Treiben der Stadt zu entfliehen.
Dubai konnte 2021 einen Rekord von 15,9 Millionen Besuchern verzeichnen, von denen viele von den riesigen Einkaufszentren, Luxushotels und unberührten Stränden angezogen wurden. Bis zum nächsten Jahr, wenn die sechsmonatige Welthandelsmesse stattfindet, hofft die Stadt, die Zahl auf 20 Millionen Besucher pro Jahr zu steigern.
